Pommes sind weltweit eines der beliebtesten Beilagen – ob zu Burgern, Steaks oder einfach als Snack für zwischendurch. Wer auf Qualität, Frische und den perfekten Geschmack setzt, sollte Pommes selber machen. Denn mit ein wenig Know-how gelingen sie knusprig, goldbraun und geschmacklich weit besser als jede Tiefkühlvariante. In diesem Beitrag erfährst du, worauf es wirklich ankommt – von der Auswahl der richtigen Kartoffeln bis zur perfekten Garmethode.
Die richtige Kartoffelsorte: Der Schlüssel zum Erfolg
Der erste und wichtigste Schritt bei der Zubereitung von hausgemachten Pommes ist die Auswahl der Kartoffelsorte. Viele unterschätzen diesen Punkt, doch er entscheidet maßgeblich über das Endergebnis. Für wirklich gute Pommes empfiehlt es sich, mehligkochende oder vorwiegend festkochende Sorten zu verwenden. Diese enthalten ausreichend Stärke, die für eine knusprige Kruste sorgt und gleichzeitig ein weiches Inneres ermöglicht.
Zu den besten Sorten zählen beispielsweise:
- Agria: Eine weit verbreitete Sorte, die für ihre goldgelbe Farbe und gute Frittierfähigkeit bekannt ist.
- Maris Piper: Besonders in Großbritannien beliebt, ideal für Pommes aufgrund ihres hohen Stärkegehalts.
- Bintje: Eine klassische Pommes-Kartoffel mit ausgewogener Textur.
Festkochende Sorten wie Linda oder Annabelle hingegen liefern eher ein festes, weniger fluffiges Ergebnis und sind daher weniger geeignet.
Die richtige Schnitttechnik: Einheitlich und präzise
Sobald die richtigen Kartoffeln ausgewählt sind, geht es ans Schneiden. Ziel ist es, möglichst gleichmäßige Stifte zu produzieren. Warum? Gleich große Stücke garen gleichmäßig. Wenn manche Stücke dünner oder dicker sind, riskierst du, dass einige zu dunkel werden, während andere noch roh bleiben.
Eine klassische Pommes-Größe liegt bei etwa 1 cm Breite. Wer es besonders akkurat möchte, kann auf einen Pommes-Schneider zurückgreifen. Auch per Hand gelingt es mit einem scharfen Messer und einem Schneidebrett gut, wenn man sich etwas Zeit nimmt.
Wichtig: Nach dem Schneiden die Kartoffelstifte nicht sofort weiterverarbeiten.
Wässern: Ein entscheidender Schritt für Knusprigkeit
Ein Profi-Tipp, den viele Hobbyköche übersehen: Die Kartoffelstifte sollten vor dem Frittieren für mindestens 30 Minuten in kaltem Wasser eingelegt werden. Dieser Schritt hat zwei wichtige Funktionen:
- Stärkeentzug: Durch das Wässern wird ein Teil der oberflächlichen Stärke ausgespült. Weniger Stärke bedeutet weniger Anhaftung beim Frittieren – die Pommes werden deutlich knuspriger.
- Verhinderung von Oxidation: Die Kartoffeln behalten ihre helle Farbe, da sie nicht an der Luft oxidieren.
Nach dem Wässern ist es essenziell, die Kartoffelstifte gründlich mit einem sauberen Küchentuch oder Küchenpapier abzutrocknen. Feuchtigkeit beim Frittieren sorgt für Spritzer und verhindert eine krosse Oberfläche.
Frittieren wie ein Profi: Zweifacher Garvorgang
Die beste Methode für perfekte Pommes ist das doppelte Frittieren – ein Trick, den auch professionelle Küchen nutzen. Dabei wird in zwei Schritten gearbeitet:
- Vorgaren: Die getrockneten Kartoffelstifte werden bei ca. 140–150 °C für 5–6 Minuten frittiert. Dabei werden sie weich, nehmen aber noch keine Farbe an. Nach dem ersten Durchgang sollten die Pommes kurz auf Küchenpapier abtropfen und abkühlen.
- Knusprig bräunen: Beim zweiten Frittieren wird die Temperatur auf ca. 180 °C erhöht. Jetzt werden die Pommes für weitere 2–3 Minuten frittiert, bis sie goldbraun und knusprig sind.
Diese Methode sorgt dafür, dass das Innere der Pommes weich bleibt, während die äußere Schicht schön kross wird.
Alternativen zur Fritteuse: Backofen und Heißluftfritteuse
Wer keine klassische Fritteuse besitzt oder auf Fett verzichten möchte, kann auch im Backofen oder mit einer Heißluftfritteuse gute Ergebnisse erzielen.
Im Backofen:
- Die rohen, gewässerten und getrockneten Kartoffelstifte mit etwas Pflanzenöl (z. B. Rapsöl) vermengen.
- Auf einem Backblech mit Backpapier gleichmäßig verteilen, idealerweise ohne Überlappung.
- Bei 200 °C Umluft ca. 30–35 Minuten backen, dabei gelegentlich wenden.
Mit der Heißluftfritteuse:
- Auch hier ist das Abtrocknen nach dem Wässern entscheidend.
- Die Pommes mit wenig Öl vermengen.
- Je nach Modell etwa 20 Minuten bei 180–200 °C garen, dabei regelmäßig schütteln.
Beide Varianten liefern ein gutes Ergebnis, auch wenn sie nicht ganz an die klassische Fritteuse herankommen, was die Knusprigkeit betrifft.
Die perfekte Würze: Mehr als nur Salz
Pommes leben von ihrer Würze. Klassisch wird Salz verwendet – am besten direkt nach dem Frittieren, solange die Pommes noch heiß sind. Doch es gibt viele Möglichkeiten, selbstgemachten Pommes das gewisse Etwas zu verleihen:
- Paprikapulver (mild oder scharf) für eine rauchige Note
- Knoblauchpulver für mediterranen Geschmack
- Rosmarin oder Thymian, ideal bei Ofenpommes
- Currypulver oder Cajun-Gewürz für eine pikante Note
Achte darauf, trockene Gewürze zu verwenden. Feuchte Marinaden sind eher ungeeignet, da sie die Knusprigkeit beeinträchtigen können.
Dips und Beilagen: Das perfekte Pairing
Was wären Pommes ohne die passenden Dips? Neben Ketchup und Mayonnaise lohnt es sich, auch mal etwas Neues zu probieren:
- Aioli: Eine Knoblauchmayonnaise mit kräftigem Geschmack
- Sour Cream: Besonders gut zu gewürzten Ofenpommes
- Curry-Ketchup: Für Fans der Currywurst
- Chili-Mayo: Für alle, die es scharf mögen
- Trüffel-Mayonnaise: Die luxuriöse Variante für Genießer
Auch als Beilage zu Gerichten wie Steak, Burger oder gegrilltem Gemüse machen sich selbstgemachte Pommes hervorragend.
Fazit: Pommes selber machen lohnt sich
Wer Pommes selber macht, wird schnell feststellen: Der Geschmack ist intensiver, die Textur besser, und man weiß genau, was drin ist. Mit der richtigen Technik – von der Auswahl der Kartoffelsorte über das Wässern bis zum doppelten Frittieren – werden die Pommes außen knusprig und innen zart. Wer lieber auf Fett verzichten möchte, findet mit Ofen oder Heißluftfritteuse gute Alternativen. Dazu noch die passende Würze und ein kreativer Dip – schon steht dem perfekten Pommes-Genuss nichts mehr im Weg.